Schulungsbeschreibung
Diese Seite enthält eine Beschreibung des Schulungsprogramms (zurück zur Schulungsübersicht):
Schulungs- und Behandlungsprogramm für Patienten mit oraler Gerinnungshemmung (SPOG)
Allgemeine Angaben
Zusammenfassung
Autoren Autoren bzw. Herausgeber des Programms
Curriculum mit Trainerleitfaden: U. Didjurgeit, M. Seimel, U. Sternenberg, A. Bernardo
DIeM Institut für evidenzbasierte Medizin; Klinik Gais AG, Schweiz
Begleitbuch:
A. Bernardo, C. Halhuber
In Kooperation mit Roche Diagnostics
Kurzbeschreibung Die zentralen Informationen zur Schulung auf einen Blick.
Das "Schulungs- und Behandlungsprogramm für Patienten mit oraler Gerinnungshemmung (SPOG)" ist für erwachsene Patienten mit oraler Gerinnungshemmung konzipiert und eignet sich gleichermaßen für die ambulante und stationäre Anwendung. Ziel der Schulung ist es, die Patienten zum Gerinnungs-Selbstmanagement zu befähigen. Wichtige Inhalte sind das Erlernen der Gerinnungsselbstbestimmung, die eigenständige Dosisanpassung des Medikaments sowie die Vermittlung grundlegender Informationen über Blutgerinnung und Aspekte der Ernährung. Das Programm umfasst 4 Einheiten und wird für eine Gruppe von 4 bis 6 Teilnehmern empfohlen. Für die Durchführung der Schulung werden medizinisches Personal und ein Arzt benötigt; ein Train the Trainer- (TTT)-Seminar wird angeboten. Evaluationsstudien liegen vor.
Schlagwort Die Keywords, unter denen die Schulung eingeordnet ist.
Bezugsquellen und -bestimmungen
Bezug Veröffentlichungsangaben zum Programm (bei nicht veröffentlichten Programmen: Ansprechpartner für den Bezug)
Deutscher Ärzte-Verlag, Versandbuchhandlung
Dieselstr. 2
50859 Köln
www.aerzteverlag.de
Unterrichtsmaterial/Curriculum:
Didjurgeit, U., Seimel, M., Sternenberg, U., Bernardo, A. (2006). Schulungs- und Behandlungsprogramm für Patienten mit oraler Gerinnungshemmung (SPOG). Köln: Deutscher Ärzte-Verlag
ISBN 3-7691-7090-3
Begleitbuch:
Bernardo, A. & Halhuber, C. (2006). Gerinnungs-Selbstbestimmung leicht gemacht. Belgleitbuch für das Schulung- und Behandlungsprogramm für Patienten mit oraler Gerinnungshemmung (SPOG) (5. überarbeitete Auflage). Stuttgart: TRIAS Verlag in MVS
ISBN (Verbrauchsmaterial): 3-7691-7091-1
Kosten Kosten des Manuals (bei publizierten Manualen)
Lizenz Lizenzierungsbestimmungen, die bei der Übernahme eines Programms zu beachten sind. Steht hier "publiziert", ist das Manual veröffentlicht und kann über den Buchhandel bezogen werden.
publiziert
Stand Jahr bzw. Auflage, auf die sich die Informationen dieses Steckbriefs beziehen
Version 2006
Anmerkungen Anmerkungen zum allgemeinen Teil
Inhalt des Unterrichtsmaterials:
- 1 Curriculum mit Trainerleitfaden
- 1 Flipchartständer mit 20 Postern
- 110 Unterrichtskarten
Inhalt des Verbrauchsmaterials:
- 5 Exemplare Begleitbuch "Gerinnungs-Selbstbestimmung
leicht gemacht" (Autoren: A. Bernardo, C. Halhuber) - 5 schulungsspezifische Gerinnungsausweise
- 5 reguläre Marcumar-Pässe
Inhalte
Zielgruppe der Schulung
Fachgebiet/Indikation Die Indikation(en), für die das Programm entwickelt wurde (und für welche es darüber hinaus geeignet ist)
- Herz-/Kreislauferkrankungen
Erkrankung/Thema Eingrenzung des Themas des Programms: Zum Beispiel die Krankheit, für die mit dem Programm geschult wird oder das Thema, das behandelt wird.
Orale Gerinnungshemmung
Zielgruppe der Schulung Gibt an, für welche Zielgruppe das Programm entwickelt wurde.
- Erwachsene
Ausschlusskriterien Kriterien, nach denen das Programm für bestimmte Personen nicht geeignet ist (z. B. Komorbidität, Alter, Sprache, Geschlecht).
k.A.
Besondere Zielgruppenkriterien Personengruppen, für die das Programm besonders geeignet ist.
- Indikation und Eignung zur INR-Selbstmessung
- individuell festgelegter therapeutischer INR-Zielbereich
Durchführung und Themen
Setting Kann das Programm ambulant und/oder stationär eingesetzt werden?
für ambulantes und stationäres Setting umsetzbar
Teilnehmerzahl Im Manual festgelegte Unter- und Obergrenze
4 - 6 Teilnehmer
Anzahl der Einheiten Anzahl der Einheiten (Stunden, Treffen, Sitzungen), die das Manual vorsieht.
4 Einheiten
Dauer einer Einheit Verschiedene Längenangaben mit vorangestellten Zahlen bedeuten, dass die Einheiten unterschiedlich lang sind.
Zwischen 60 und 120 Minuten
Frequenz der Einheiten Der Zeitraum, in dem eine komplette Schulung idealerweise stattfinden soll bzw. die Zeit, die mindestens zwischen den Einheiten liegen sollte.
ambulant: im wöchentlichen Abstand/stationär: 2-3 Tage Abstand
Ziele der Schulung Welche Ziele werden mit dem Programm verfolgt? Anmerkungen hierzu:
Training von Fertigkeiten: bezieht sich auf das konkrete Einüben von Fertigkeiten, die in engem Zusammenhang mit Erfordernissen der Krankheit stehen.
Einstellung zu gesundheitsgerechtem Lebensstil: Das Ziel ist im Manual eindeutig thematisiert (z. B. über ein explizites Lernziel) und nimmt im Unterrichtsplan einen gewissen Umfang ein.
Unterstützung zur Reduktion von Angst und Depressivität: Umfasst emotionale Aspekt der Krankheitsbewältigung (auf den Begriff der Krankheitsbewältigung wird verzichtet, da der Begriff sehr unterschiedlich verwendet wird). Der Punkt umfasst auch Aspekte der Stressbewältigung, wenn es um die Bewältigung von Stress geht, der durch die Krankheit hervorgerufen wurde
Training der sozialen Kompetenz: Auch hier steht die Einübung krankheitsspezifischer Kompetenzen im Vordergrund
- Wissenserwerb
- Training von Fertigkeiten
Themen der Schulung Eine kurzes Inhaltsverzeichnis, das eine Übersicht darüber gibt, welche Themen behandelt werden.
- INR-Selbstmessung
- Informationen zur Blutgerinnung
- Wirkung und Nebenwirkung gerinnungshemmender Medikamente, Dosisanpassung
- Ernährung und besondere Situationen
Anmerkungen/Sonstiges Anmerkungen zu den Themen und Inhalten.
Die Lernziele sind im Manual konkret definiert.
Didaktik und Methoden
Benutzte Methoden
Methodenliste Die Unterrichtsmethoden, die das Manual vorsieht, um die Lernziele umzusetzen.
- Vortrag
- Diskussion
- Verhaltenstraining oder Übung oder Rollenspiel
Anmerkungen zu den Methoden
Zwischen den einzelnen Einheiten werden die Patienten aufgefordert, die INR-Selbstmessung zu üben. Die gemessenen Gerinnungswerte werden zu Beginn der folgenden Einheit besprochen.
Strukturierungsgrad des Konzepts
Gruppenstruktur Gibt an, ob das gesamte Programm oder Teile nur in geschlossenen oder offenen Gruppen durchgeführt werden sollte.
k.A.
Strukturierungsgrad-Methoden Gibt an wie detailiert den einzelnen Lernzielen konkrete Methoden bzw. Übungsanleitungen zugeordnet sind. .
hoch
Strukturierungsgrad-Zeit Ein hoher zeitlicher Strukturierungsgrad bedeutet, dass im Manual detailierte Zeitvorgaben für die einzelnen Elemente einer Lehreinheit gemacht werden.
mittel
Strukturierungsgrad-Ablauf Ist der Ablauf der Schulungselemente festgelegt oder können bspw. einzelne Module ausgetauscht oder herausgenommen werden?
k.A.
Anmerkungen Anmerkungen zum Strukturierungsgrad des Konzepts
Im Manual findet sich keine explizite Angabe zur Gruppenstruktur. Aufgrund des Schulungsaufbaus wird implizit die Durchführung in einer geschlossenen Gruppe nahe gelegt.
Einbindung externer Ressourcen
Nachsorgemaßnahmen Sind im Manual Maßnahmen für die Zeit nach der Schulung vorgesehen?
k.A.
Vorbereitungsmaßnahmen Sind explizite, vorbereitende Maßnahmen vor Beginn der Schulung vorgesehen?
Aufnahmegespräch durch einen Arzt zur Klärung der Teilnahme an der Schulung. Evtl. Verschicken schriftlicher Einladungen.
Einbezug von Angehörigen Werden Angehörige einbezogen? Dürfen sie beispielsweise am Unterricht teilnehmen oder werden sie in Übungen eingebunden?
Angehörige können zur Teilnahme eingeladen werden.
Ist ein Patient nicht in der Lage, die Selbstmessung durchzuführen (z.B. aufgrund einer Sehbehinderung oder manueller Schwierigkeiten), besteht die Möglichkeit, Angehörige des Patienten zu schulen.
Methoden zum Alltagstransfer Das Manual enthält Methoden, die sich explizit mit der konkreten Umsetzung von Lerninhalten in den Alltag der Teilnehmer auseinander setzen.
Das Üben der INR-Selbstmessung sowie eine eigenständige Dosisanpassung des Medikaments sind zentraler Bestandteil der Schulung.
Einbezug von Selbsthilfeorganisationen Werden Adressen von Selbsthilfeorganisationen genannt? Wird Kontakt mit Organisationen aufgenommen? Wird ein Vertreter als Gast eingeladen oder eine Selbsthilfeorganisation besucht?
Adressen werden genannt.
Sonstiges Anmerkungen zur Einbindung der Schulung.
k.A.
Rahmenbedingungen
Angaben zu den Dozenten
Personal Das Personal (Berufsgruppen), die für die Durchführung der Schulung benötigt werden.
Medizinisches Assistenzpersonal; Arzt
Qualifikation des Personals Zur Qualifizierung der Schulungsleiter ist eine Fortbildung (z. B. in Form eines Train-The-Trainer-Seminars) empfohlen oder voraussgesetzt.
Teilnahme am TTT-Seminar
Besonderheiten Gibt es bezüglich des Personals Besonderheiten zu beachten?
k.A.
Ausstattung und Materialien
Materialien der Schulung In der Schulung enthaltene Materialien.
Schautafeln, Begleitbuch für Patienten mit Übungsblättern zur Dosisanpassung, Gerinnungsausweise
Räumliche Voraussetzungen Sind zur Durchführung besondere Räumlichkeiten oder Einrichtungsaspekte notwendig?
Schulungsraum mit Tischen und Stühlen
Besondere materielle Voraussetzungen Sind zur Durchführung besondere Gerätschaften oder Gegenstände notwendig?
CoaguCheck XS-Gerät, Zubehör wie Teststreifen, Stechhilfe, Lanzetten, Tupfer, Abwurfbehälter für Lanzetten, Pflaster, Untersuchungshandschuhe
Evaluation und Publikationen
Evaluation Beschreibung der Evaluationsstudie zum Programm (falls vorhanden).
Quelle
Sawicki PT. A structured teaching and self-management program for patients receiving oral anticoagulation JAMA 1999; 281: 145-150
Kontext
multizentrische Studie (5 Einrichtungen)
Evaluationsart
summativ, extern
Design
- randomisiert, kontrolliert, multizentrisch
- Verblindung der Auswerter (INR, Fragebogen)
Stichprobe
N=179 (baseline), n=165 (6-Monats-Katamnese)
Einschlusskriterien: Patienten, die vorher nicht im entsprechenden Zentrum behandelt worden waren; Notwendigkeit der lebenslangen Antikoagulationsbehandlung; Einverständnis mit Studienteilnahme
Kontrollgruppe
Schulungsgruppe: 3 Schulungseinheiten in Kleingruppen mit 3-6 Patienten, Dauer je 60-90 Minuten.
Kontrollgruppe: ambulante Standardversorgung (Arztkontakt 2x/Monat mit Blutentnahme zur INR-Messung; unstrukturierte Information zu oralen Gerinnungshemmern, Ernährung, Nebenwirkungen) Nach 6 Monaten wurden den Patienten die Teilnahme an der Schulung angeboten.
Gruppenzuweisung
externe Randomisierung
Gruppengröße
Schulungsgruppe: n=90; zur 6-Monats-Katamnese: n=83 KG (usual care): n=89; zur 6-Monats-Katamnese: n=82
Katamnese
- Baseline
- 3 und 6 Monate
Erhebungsinstrumente
INR-Wert über Laboruntersuchung
Behandlungsabhängige Lebensqualität (Fragebogen) mit 5 Dimensionen (allgemeine Behandlungszufriedenheit, Selbstwirksamkeit, Spannungen im soz. Umfeld, daily hassles, Stress)
Schulungsleiter
Schwestern/Ärzte nach zweitägigem Training
Primäre Zielgrößen
Quadrierte Abweichung vom INR-Zielbereich: signifikant geringere durchschnittliche Abweichung in der Schulungsgruppe im Vergleich zur KG nach 3 und 6 Monaten
Behandlungsabhängige Lebensqualität: Signifikant stärkere Verbesserung nach 6 Monaten im Vergleich zu Baseline zeigte die Schulungsgruppe (im Vergelich zur KG) hinsichtlich allgemeine Behandlungszufriedenheit, Selbstwirksamkeit, daily hassles und Stress.
Weitere Zielgrößen
INR innerhalb des persönl. Zielbereichs: signifikant höhere Wahrscheinlichkeit, Werte im Zielbereich zu haben, für Patienten der Schulungsgruppe nach 3 und 6 Monaten
Sonstige Ergebnisse
Ergebnisse beruhen auf Intention-to-treat-Analysen
Weiteres
Die Patienten wurden nach 5 Jahren nochmals nachuntersucht (alle nach Teilnahme an der Schulung) (n=150). Davon nahmen 134 regelmäßige INR-Selbstmessungen vor. Für diese Patienten war die durchschnittliche quadrierte Abweichung vom individ. INR-Zielbereich weiter gesunken. Alle Aspekte der behandlungsabhängigen Lebensqualität verbesserten sich. Die Autoren schlussfolgern, dass eine langfristige Compliance mit dieser Therapieform existiert, dass die Qualität des Antikoagulations-Selbstmanagements weiter verbessert wird und die Lebensqualität gesteigert wird.
(Sawicki PT, Gläser B, Kleespies C, Stubbe J, Schmitz N, Kaiser T, Didjurgeit U. Long-term results of patients self-management of oral anticoagulation. J Clin Basic Cardiol 2003; 6: 59-62)
Sonstige Publikationen Übersichtsartikel, Poster, Pressemitteilungen etc.
Fortbildung (Trainer (TTT)-Seminare)
TTT-Angebot zum Programm Existiert ein externes Fortbildungs (Train-The-Trainer)-Angebot zum Schulungsprogramm?
ja
Verweis auf TTT-Angebot Wer führt die TTT-Maßnahme durch? Wo ist zusätzliche Information zu finden?
Firma Roche Diagnostics Homepage: www.coaguchek.com Service Hotline Coaguchek: 0180 - 2000 164
Beschreibung in der TTT-Börse des Zentrums
Sonstiges
Anmerkungen gesamt Anmerkungen zum gesamten Schulungsprogramm
Das Begleitbuch für Patienten mit oraler Gerinnungshemmung dient zur Nachbereitung und Vertiefung der Schulungsinhalte und enthält zusätzliche Informationen, die auch für den Schulungsleiter interessant sind.
Stand der Information Wann wurde dieser Steckbrief erstellt?
05.01.2007
Bitte beachten Sie:
Die Daten und Beschreibungen zu den Schulungsprogrammen wurden von uns
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