Schulungsbeschreibung
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Behandlungs- und Schulungsprogramm für Typ-2-Diabetiker, die Insulin spritzen
Allgemeine Angaben
Zusammenfassung
Autoren Autoren bzw. Herausgeber des Programms
1. Auflage: M. Berger, M. Grüßer, V. Jörgens, P. Kronsbein, I. Mühlhauser, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf in Zusammenarbeit mit dem Diabetes-Schulungsteam der III. Medizinischen Abteilung des Städtischen Akademischen Lehrkrankenhauses München-Schwabingen und Roche Diagnostics
7. Auflage bearbeitet von V. Jörgens und M. Grüßer
Kurzbeschreibung Die zentralen Informationen zur Schulung auf einen Blick.
Das ambulante "Behandlungs- und Schulungsprogramm für Typ-2-Diabetiker, die Insulin spritzen" richtet sich an erwachsene Diabetes-Patienten. Das Programm baut auf dem Lehrbuch für die Schulung der nicht Insulin spritzenden Diabetiker auf und eignet sich sowohl für bereits insulinspritzende Diabetiker als auch für Patienten bei Ersteinstellung auf Insulin. Wichtige Inhalte des Programms sind: Grundlagen des Diabetes, Durchführung der Insulininjektion, Führen eines Insulin-Tagebuchs, Blut- und Urinzuckerselbstmessung, Ernährung und körperliche Bewegung sowie der diabetische Fuß. Das Programm umfasst 5 Unterrichtseinheiten und wird als Individualschulung oder für eine Gruppe von bis zu 4 Teilnehmern empfohlen. Das Schulungsteam setzt sich aus Schulungskraft und Arzt zusammen. Es existiert ein Fortbildungsangebot für die Trainer. Eine Evaluationsstudie liegt vor. Das Patientenbuch ist auch auf türkisch erhältlich.
Schlagwort Die Keywords, unter denen die Schulung eingeordnet ist.
Bezugsquellen und -bestimmungen
Bezug Veröffentlichungsangaben zum Programm (bei nicht veröffentlichten Programmen: Ansprechpartner für den Bezug)
Curriculum und Lehrbuch für die Unterrichtskraft:
Berger, M., Grüßer, M., Jörgens, V., Kronsbein, P. & Mühlhauser, I. (2004). Behandlungs- und Schulungsprogramm für Typ-2-Diabetiker, die Insulin spritzen, 7. Auflage. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag
Begleitbuch:
Jörgens, V., Grüßer, M. & Kronsbein, P. (2005). Mit Insulin geht es mir wieder besser, 15. Auflage. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag.
Unterrichtsmaterial: ISBN-10: 3-7691-7043-1
Verbrauchsmaterial: ISBN-10: 3-7691-7078-4 (für 10 Patienten)
Deutscher Ärzte-Verlag, Versandbuchhandlung
Dieselstr. 2
50859 Köln
www.aerzteverlag.de
Kosten Kosten des Manuals (bei publizierten Manualen)
Lizenz Lizenzierungsbestimmungen, die bei der Übernahme eines Programms zu beachten sind. Steht hier "publiziert", ist das Manual veröffentlicht und kann über den Buchhandel bezogen werden.
publiziert
Stand Jahr bzw. Auflage, auf die sich die Informationen dieses Steckbriefs beziehen
2004 (7. Auflage)
Anmerkungen Anmerkungen zum allgemeinen Teil
Unterrichtsmaterial beinhaltet:
- 1 Curriculum
- 1 Flipchartständer mit 27 Postern (DIN-A-2)
- 61 Unterrichtskarten
- 40 Nahrungsmittelabbildungen
- 45 Fragekärtchen
- 6 Zuordnungskarten
- 1 Lehrbuch für die Schulungskraft
Verbrauchsmaterial beinhaltet:
- 10 Exemplare des Begleitbuchs „Mit Insulin geht es mir wieder besser“
- 10 Diabetes-Tagebücher
- 10 Exemplare „Gesundheits-Pass Diabetes“ (DDG)
- 40 Handzettel zu den Unterrichtseinheiten
- 20 Fragebögen
- 2 Lösungsbögen
Inhalte
Zielgruppe der Schulung
Fachgebiet/Indikation Die Indikation(en), für die das Programm entwickelt wurde (und für welche es darüber hinaus geeignet ist)
- Endokrinologie/Stoffwechselkrankheiten
Erkrankung/Thema Eingrenzung des Themas des Programms: Zum Beispiel die Krankheit, für die mit dem Programm geschult wird oder das Thema, das behandelt wird.
Typ-2 Diabetes
Zielgruppe der Schulung Gibt an, für welche Zielgruppe das Programm entwickelt wurde.
- Erwachsene
Ausschlusskriterien Kriterien, nach denen das Programm für bestimmte Personen nicht geeignet ist (z. B. Komorbidität, Alter, Sprache, Geschlecht).
k.A.
Besondere Zielgruppenkriterien Personengruppen, für die das Programm besonders geeignet ist.
Patienten mit konventioneller Insulintherapie
Durchführung und Themen
Setting Kann das Programm ambulant und/oder stationär eingesetzt werden?
ambulant
Teilnehmerzahl Im Manual festgelegte Unter- und Obergrenze
Individualschulung oder max. 4 Teilnehmer
Anzahl der Einheiten Anzahl der Einheiten (Stunden, Treffen, Sitzungen), die das Manual vorsieht.
5 Einheiten
Dauer einer Einheit Verschiedene Längenangaben mit vorangestellten Zahlen bedeuten, dass die Einheiten unterschiedlich lang sind.
90 - 120 Minuten
Frequenz der Einheiten Der Zeitraum, in dem eine komplette Schulung idealerweise stattfinden soll bzw. die Zeit, die mindestens zwischen den Einheiten liegen sollte.
Die ersten beiden Einheiten an aufeinander folgenden Tagen, dann wöchentlich
Ziele der Schulung Welche Ziele werden mit dem Programm verfolgt? Anmerkungen hierzu:
Training von Fertigkeiten: bezieht sich auf das konkrete Einüben von Fertigkeiten, die in engem Zusammenhang mit Erfordernissen der Krankheit stehen.
Einstellung zu gesundheitsgerechtem Lebensstil: Das Ziel ist im Manual eindeutig thematisiert (z. B. über ein explizites Lernziel) und nimmt im Unterrichtsplan einen gewissen Umfang ein.
Unterstützung zur Reduktion von Angst und Depressivität: Umfasst emotionale Aspekt der Krankheitsbewältigung (auf den Begriff der Krankheitsbewältigung wird verzichtet, da der Begriff sehr unterschiedlich verwendet wird). Der Punkt umfasst auch Aspekte der Stressbewältigung, wenn es um die Bewältigung von Stress geht, der durch die Krankheit hervorgerufen wurde
Training der sozialen Kompetenz: Auch hier steht die Einübung krankheitsspezifischer Kompetenzen im Vordergrund
- Wissenserwerb
- Training von Fertigkeiten
Themen der Schulung Eine kurzes Inhaltsverzeichnis, das eine Übersicht darüber gibt, welche Themen behandelt werden.
- Grundlagen, Insulin und Injektionstechnik
- Selbstmessung der Blutglukose, Hypoglykämie
- Diätetik bei konventioneller Insulintherapie
- Körperliche Bewegung, Kontrolluntersuchungen
- Diabetische Neuropathie, Fußpflege bei Diabetes, Adaption der Insulindosis
Anmerkungen/Sonstiges Anmerkungen zu den Themen und Inhalten.
Die Lernziele werden im Manual konkret definiert.
Didaktik und Methoden
Benutzte Methoden
Methodenliste Die Unterrichtsmethoden, die das Manual vorsieht, um die Lernziele umzusetzen.
- Vortrag
- Diskussion
- Verhaltenstraining oder Übung oder Rollenspiel
- Einzelarbeit
Anmerkungen zu den Methoden
Die Patienten erhalten den Auftrag, bestimmte Techniken (z.B. Blutzuckermessung, Insulininjektion) zu Hause durchzuführen und im Diabetes-Tagebuch zu protokollieren. Die Erfahrungen werden jeweils zu Beginn der folgenden Sitzung besprochen.
Strukturierungsgrad des Konzepts
Gruppenstruktur Gibt an, ob das gesamte Programm oder Teile nur in geschlossenen oder offenen Gruppen durchgeführt werden sollte.
k.A.
Strukturierungsgrad-Methoden Gibt an wie detailiert den einzelnen Lernzielen konkrete Methoden bzw. Übungsanleitungen zugeordnet sind. .
hoch
Strukturierungsgrad-Zeit Ein hoher zeitlicher Strukturierungsgrad bedeutet, dass im Manual detailierte Zeitvorgaben für die einzelnen Elemente einer Lehreinheit gemacht werden.
mittel
Strukturierungsgrad-Ablauf Ist der Ablauf der Schulungselemente festgelegt oder können bspw. einzelne Module ausgetauscht oder herausgenommen werden?
k.A.
Anmerkungen Anmerkungen zum Strukturierungsgrad des Konzepts
Im Manual findet sich keine explizite Angabe zur Gruppenstruktur. Aufgrund des Schulungsaufbaus wird implizit die Durchführung in einer geschlossenen Gruppe nahe gelegt.
Einbindung externer Ressourcen
Nachsorgemaßnahmen Sind im Manual Maßnahmen für die Zeit nach der Schulung vorgesehen?
k.A.
Vorbereitungsmaßnahmen Sind explizite, vorbereitende Maßnahmen vor Beginn der Schulung vorgesehen?
k.A.
Einbezug von Angehörigen Werden Angehörige einbezogen? Dürfen sie beispielsweise am Unterricht teilnehmen oder werden sie in Übungen eingebunden?
Angehörige sind zur Teilnahme eingeladen.
Methoden zum Alltagstransfer Das Manual enthält Methoden, die sich explizit mit der konkreten Umsetzung von Lerninhalten in den Alltag der Teilnehmer auseinander setzen.
Einüben der Insulininjektion, der Blut- und Urinzuckerselbstmessung sowie der Anpassung der Insulindosis. Durchführung Fußgymnastik.
Einbezug von Selbsthilfeorganisationen Werden Adressen von Selbsthilfeorganisationen genannt? Wird Kontakt mit Organisationen aufgenommen? Wird ein Vertreter als Gast eingeladen oder eine Selbsthilfeorganisation besucht?
k.A.
Sonstiges Anmerkungen zur Einbindung der Schulung.
Verbindung mit Praxisroutine (Vereinbarung von Arztterminen, ...)
Rahmenbedingungen
Angaben zu den Dozenten
Personal Das Personal (Berufsgruppen), die für die Durchführung der Schulung benötigt werden.
Schulungskraft; Arzt
Qualifikation des Personals Zur Qualifizierung der Schulungsleiter ist eine Fortbildung (z. B. in Form eines Train-The-Trainer-Seminars) empfohlen oder voraussgesetzt.
TTT-Seminar
Besonderheiten Gibt es bezüglich des Personals Besonderheiten zu beachten?
Schulungskräfte sollten Erfahrung besitzen mit dem Behandlungs- und Schulungsprogramm für Typ-2-Diabetiker, die nicht Insulin spritzen.
Ausstattung und Materialien
Materialien der Schulung In der Schulung enthaltene Materialien.
Alle benötigten Flipcharts, Nahrungsmittelabbildungen, Fragekärtchen sind im Unterrichtsmaterial enthalten; Verbrauchsmaterial enthält Diabetes-Tagebücher, Handzettel zu den Unterrichtseinheiten, Schulungs-Begleitbuch für Patienten, ...
Zur Lernzielüberprüfung liegen Wissensfragebögen und Fragekärtchen vor.
Räumliche Voraussetzungen Sind zur Durchführung besondere Räumlichkeiten oder Einrichtungsaspekte notwendig?
Schulungsraum mit Tisch
Besondere materielle Voraussetzungen Sind zur Durchführung besondere Gerätschaften oder Gegenstände notwendig?
Blutzucker-Messmaterialen, Insulinfläschchen, Insulinspritzen/Insulinpens, Traubenzucker, Urinzucker-Teststreifen, Papierhandtücher, Stimmgabel, TipTherm, Monofilament, Tageszeitung
Evaluation und Publikationen
Evaluation Beschreibung der Evaluationsstudie zum Programm (falls vorhanden).
Quelle
Müller, U. A., Müller, R., Starrach, A., Hunger-Dathe, W., Schiel, R., Jörgens, V., Grüßer, M. (1998). Should insulin therapy in type 2 diabetic patients be started on an out- or inpatient basis? Results of a prospective controlled trial using the same treatment and teaching programme in ambulatory care and a university hospital. Diabetes and Metabolism, 24, 251-255.
Beteiligte
Universität Jena (Klinik für Innere Medizin II) Universität Düsseldorf (Medical Department for Nutrition and Metabolism, WHO Collaboration Centre) Central Research Institute for Ambulatory Health Care in Germany, Köln
Kontext
- Evaluation Schulungsprogramm im ambulanten vs. stationären Kontext für Patienten, die mit Insulinbehandlung beginnt
- ambulante Durchführung multizentrisch (10 Arztpraxen)
Evaluationsart
summativ
Design
Kontrollgruppendesign
Stichprobe
N=142; zum Follow-up N=140; davon 96 Frauen, 44 Männer.
Keine Unterschiede zwischen den Gruppen, außer hinsichtlich der Anzahl derjenigen, die Blutglukose-Selbsttest durchführen (t0).
Kontrollgruppe
- in beiden Behandlungsbedingungen gleiches Schulungsprogramm
- (5 Einheiten à 90 - 120 Minuten), Variation des Schulungssettings (ambulant vs. stationär)
Gruppenzuweisung
nicht randomisiert, gematchte Paare
Gruppengröße
- stationäre Schulung: N=70
- ambulante Schulung: N=70
Katamnese
- t0: vor Schulung
- t1: 1 Jahr nach Beginn der Insulintherapie
Erhebungsinstrumente
- HbA1c
- Häufigkeit der Blutglukose- bzw. Urin-Selbsttestung
- Führen eines Tagebuchs
- Häufigkeit schwerer Hypoglykämien
- BMI
Schulungsleiter
stationäre Schulung: Ärzte/Therapeuten mit Weiterbildung durch die DDG ambulante Schulung: Arzt und Hilfspersonal nach Teilnahme an Vorbereitungskurs. Alle Praxisteams hatten zuvor an einer Fortbildung zum Schulungsprogramm für Typ-2-Diabetiker ohne Insulin teilgenommen.
Primäre Zielgrößen
Beide Gruppen zeigten zu t1 im Vergleich zu t0 eine signifikante Verbesserung des HbA1c. In der ambulant geschulten Gruppe führten zu t1 mehr Patienten ein Tagebuch und mehr Patienten führten Urintests durch als in der stationär geschulten Gruppe.
Effektstärken werden nicht berichtet. Es werden signifikante und nicht signifikante Ergebnisse berichtet.
Weitere Zielgrößen
Es wird nicht zwischen primären und sekundären Zielgrößen unterschieden.
Diskussion
Häufigeres Führen eines Tagebuchs und häufigere Durchführung des Tests in der ambulant geschulten Gruppe könnten nach den Autoren auf den Kontakt mit dem Schulungspersonal bei weiteren Arztbesuchen zurückgeführt werden, die die Patienten zum weiteren Messen motivieren.
Sonstige Publikationen Übersichtsartikel, Poster, Pressemitteilungen etc.
Gruesser M, Hartmann P, Schlottmann N, Joergens V. Structured treatment and teaching program for type 2 diabetic patients on conventional insulin treatment: evaluation of reimbursement policy. Patient Educ Couns. 1996; 29(1):123-30.
Schlottmann, Grüßer, Hartmann & Jörgens (1996). Umsetzung und Evaluation eines strukturierten Therapie- und Schulungsprogramms für insulinbehandelte Typ-II-Diabetiker in Brandenburg. Zeitschrift für ärztliche Fortbildung, 90, 441-444.
Fortbildung (Trainer (TTT)-Seminare)
TTT-Angebot zum Programm Existiert ein externes Fortbildungs (Train-The-Trainer)-Angebot zum Schulungsprogramm?
ja
Verweis auf TTT-Angebot Wer führt die TTT-Maßnahme durch? Wo ist zusätzliche Information zu finden?
Fortbildungen werden über die Kassenärztlichen Vereinigungen angeboten. Adressliste der Kassenärztlichen Vereinigungen finden Sie hier. Information des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung, u.a. zu Fortbildungen: http://www.zi-berlin.de/
Sonstiges
Anmerkungen gesamt Anmerkungen zum gesamten Schulungsprogramm
Dieses Programm baut auf dem Lehrbuch für die Schulung der nicht Insulin spritzenden Diabetiker auf.
Die Patientenbroschüre liegt auch in Türkisch vor und kann seperat bezogen werden.
Die Angaben beruhen auf den Informationen aus den Schulungsmaterialien und der Internetpräsenz des Ärzte-Verlags zum Programm http://www.aerzteverlag.de/default.asp?docid=100
Stand der Information Wann wurde dieser Steckbrief erstellt?
11.06.2007
Bitte beachten Sie:
Die Daten und Beschreibungen zu den Schulungsprogrammen wurden von uns
intensiv geprüft. Wir können dennoch keine Garantie für die vollständige
Richtigkeit und Aktualität der hier dargestellten Information geben.
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freuen wir uns über konstruktive Rückmeldungen an
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